Beachten statt Beobachten

Wer steht schon gern unter Beobachtung?

Das Wort „Beobachtung“ erzeugt in uns eine innere Abwehr. Ihre Kinder empfinden ebenso und dennoch werden sie von den Erwachsenen beobachtet, analysiert und auf Förderbedarf eingeschätzt. Beobachtungsverfahren mögen in der klinischen- psychiatrischen Praxis ihre Berechtigung haben. Unsere Kinder in der Kita sind keine Patienten und wir Pädagoginnen sind keine Therapeuten. Es gibt mittlerweile unzählige Beobachtungsbögen, die uns überschwemmen. Der Aufwand ist riesengroß und nimmt zunehmend den Kita-Alltag ein.

Das wollen wir nicht!

Wir schenken ihrem Kind stattdessen Beachtung.

Schenkt man den Kindern Beachtung, fühlt sich das wesentlich angenehmer an. Auch Kinder wollen von uns Erwachsenen beachtet werden, sie möchten, dass man ihnen auf Augenhöhe mit Achtung, Wertschätzung und Respekt begegnet. Ihre Kinder sagen uns zu jeder Zeit, was sie brauchen. Das zu erkennen ist eine hohe Kunst in der Pädagogik. Benötigt ihr Kind Trost, Ruhe, Bewegung, Zuwendung, Zeit, Inspiration, unseren Humor, Unterstützung, Aufmunterung, Anerkennung, Verantwortung, neue Herausforderungen usw. erhalten sie diese von uns. Unsere Aufgabe ist es, hinzuschauen, wahrzunehmen und neue Prioritäten zu setzen, darauf kommt es uns an. Am Ende des Tages, stellt sich jeder Erzieher die Frage:

 

Was habe ich mit den Kindern heute alles erlebt, gelernt und gefühlt.

 

Diese vielen tollen Erlebnisse teilen wir Ihnen dann gern in Elterngesprächen mit.